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Motiviert ins „Blended Office“ – jetzt auch bald rechtssicher

Die von der Regierung präsentierten Entwürfe für künftige Regelungen zum Home Office erscheinen sehr vernünftig, sind aber kein „großer Wurf“ (das wären sie 1998/99 gewesen). Als positiv bewerten kann man die gewonnene Rechtssicherheit, vor allem durch den klaren Regelungsvorschlag zur Unfallversicherung, auch steuerliche Erleichterungen für Beschäftigte sind zu begrüßen. Eine Entschädigung für Home Office-Kosten war für viele fortschrittliche Arbeitgeber schon bisher selbstverständlich. Gut ist jedenfalls, dass kein neues, paralleles Arbeitsrecht geschaffen wird. Spät, aber doch, wird jetzt rechtlich nachvollzogen, was seit Jahren in Unternehmen gelebte (und geduldete) Praxis war – tageweise Arbeiten von daheim, tageweise im angestammten Büro. „Blended Office“ eben.

Flexible Wissensdienstleister als Vorreiter
Für Angestellte in Wissensberufen ist Flexibilität das große Plus, auch der Entfall von Wegzeiten. Gesamtgesellschaftlich sparen wir damit Emissionen, Reisestress und eine Menge Zeit. Zeit, die v.a. dem privaten Leben zur Verfügung stehen wird und zu mehr persönlichem Freiraum führen kann, wenn wir ihn nutzen. Und aktuell hilft es uns, im Kampf gegen das Corona-Virus die persönlichen Kontaktmöglichkeiten zu reduzieren – ein wichtiges und hoffentlich bald irrelevantes Argument.

Was es noch zu beachten gilt: Sicherheit, Freiheit vs. Kontrolle und Kultur
Arbeitgeber generell sind gefordert, die Informations- und Datensicherheit in der von ihren Beschäftigten verwendeten Infrastruktur zu beobachten und sicherzustellen, nicht zuletzt wegen möglicher Haftungen gegenüber Dritten.
Die angemessenen Möglichkeiten zur Kontrolle und ausreichende, aber doch begrenzte Verfügbarkeit sind die nächsten Herausforderungen. Gerade zum Thema Kontrolle könnte sinnvolle Arbeit mit Zielen und Vertrauen der Führungskräfte in ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Element sein und eine bewusste Renaissance erleben.

Im dauerhaften Blended Office wird es Führungskräfte stärker beanspruchen, den Team- Spirit aufrechtzuerhalten und niemanden bei der Arbeit daheim „zu verlieren“. Am Ende entscheidet aber nicht die Chefin oder der Chef allein über den Erfolg, sondern die gelebte Unternehmenskultur. Schon bald werden Blended Office-Modelle auch ein wichtiger Faktor im Recruiting und Employer Branding sein, soweit sie das nicht bereits sind.